Das Mädchen ohne Hände


La fanciulla senza mani


Ein Müller war nach und nach in Armut geraten und hatte nichts mehr als seine Mühle und einen großen Apfelbaum dahinter. Einmal war er in den Wald gegangen, Holz zu holen, da trat ein alter Mann zu ihm, den er noch niemals gesehen hatte, und sprach 'was quälst du dich mit Holzhacken, ich will dich reich machen, wenn du mir versprichst, was hinter deiner Mühle steht.' 'Was kann das anders sein als mein Apfelbaum?' dachte der Müller, sagte 'ja,' und verschrieb es dem fremden Manne. Der aber lachte höhnisch und sagte 'nach drei Jahren will ich kommen und abholen, was mir gehört,' und ging fort. Als der Müller nach Haus kam, trat ihm seine Frau entgegen und sprach 'sage mir, Müller, woher kommt der plötzliche Reichtum in unser Haus? auf einmal sind alle Kisten und Kasten voll, kein Mensch hats hereingebracht, und ich weiß nicht, wie es zugegangen ist.' Er antwortete 'das kommt von einem fremden Manne, der mir im Walde begegnet ist und mir große Schätze verheißen hat; ich habe ihm dagegen verschrieben, was hinter der Mühle steht: den großen Apfelbaum können wir wohl dafür geben.' 'Ach, Mann,' sagte die Frau erschrocken, 'das ist der Teufel gewesen: den Apfelbaum hat er nicht gemeint, sondern unsere Tochter, die stand hinter der Mühle und kehrte den Hof.'
Die Müllerstochter war ein schönes und frommes Mädchen und lebte die drei Jahre in Gottesfurcht und ohne Sünde. Als nun die Zeit herum war, und der Tag kam, wo sie der Böse holen wollte, da wusch sie sich rein und machte mit Kreide einen Kranz um sich. Der Teufel erschien ganz frühe, aber er konnte ihr nicht nahekommen. Zornig sprach er zum Müller 'tu ihr alles Wasser weg, damit sie sich nicht mehr waschen kann, denn sonst habe ich keine Gewalt über sie.' Der Müller fürchtete sich und tat es. Am andern Morgen kam der Teufel wieder, aber sie hatte auf ihre Hände geweint, und sie waren ganz rein. Da konnte er ihr wiederum nicht nahen und sprach wütend zu dem Müller 'hau ihr die Hände ab, sonst kann ich ihr nichts anhaben.' Der Müller entsetzte sich und antwortete 'wie könnt ich meinem eigenen Kinde die Hände abhauen!' Da drohte ihm der Böse und sprach 'wo du es nicht tust, so bist du mein, und ich hole dich selber.' Dem Vater ward angst, und er versprach, ihm zu gehorchen. Da ging er zu dem Mädchen und sagte 'mein Kind, wenn ich dir nicht beide Hände abhaue, so führt mich der Teufel fort, und in der Angst hab ich es ihm versprochen. Hilf mir doch in meiner Not und verzeihe mir, was ich Böses an dir tue.' Sie antwortete 'lieber Vater, macht mit mir, was Ihr wollt, ich bin Euer Kind.' Darauf legte sie beide Hände hin und ließ sie sich abhauen. Der Teufel kam zum drittenmal, aber sie hatte so lange und so viel auf die Stümpfe geweint, daß sie doch ganz rein waren. Da mußte er weichen und hatte alles Recht auf sie verloren.
Der Müller sprach zu ihr 'ich habe so großes Gut durch dich gewonnen, ich will dich zeitlebens aufs köstlichste halten.' Sie antwortete aber 'hier kann ich nicht bleiben: ich will fortgehen: mitleidige Menschen werden mir schon so viel geben, als ich brauche.' Darauf ließ sie sich die verstümmelten Arme auf den Rücken binden, und mit Sonnenaufgang machte sie sich auf den Weg und ging den ganzen Tag, bis es Nacht ward. Da kam sie zu einem königlichen Garten, und beim Mondschimmer sah sie, daß Bäume voll schöner Früchte darin standen; aber sie konnte nicht hinein, denn es war ein Wasser darum. Und weil sie den ganzen Tag gegangen war und keinen Bissen genossen hatte, und der Hunger sie quälte, so dachte sie 'ach, wäre ich darin, damit ich etwas von den Früchten äße, sonst muß ich verschmachten.' Da kniete sie nieder, rief Gott den Herrn an und betete. Auf einmal kam ein Engel daher, der machte eine Schleuse in dem Wasser zu, so daß der Graben trocken ward und sie hindurchgehen konnte. Nun ging sie in den Garten, und der Engel ging mit ihr. Sie sah einen Baum mit Obst, das waren schöne Birnen, aber sie waren alle gezählt. Da trat sie hinzu und aß eine mit dem Munde vom Baume ab, ihren Hunger zu stillen, aber nicht mehr. Der Gärtner sah es mit an, weil aber der Engel dabeistand, fürchtete er sich und meinte, das Mädchen wäre ein Geist, schwieg still und getraute nicht zu rufen oder den Geist anzureden. Als sie die Birne gegessen hatte, war sie gesättigt, und ging und versteckte sich in das Gebüsch. Der König, dem der Garten gehörte, kam am andern Morgen herab, da zählte er und sah, daß eine der Birnen fehlte, und fragte den Gärtner, wo sie hingekommen wäre: sie läge nicht unter dem Baume und wäre doch weg. Da antwortete der Gärtner 'vorige Nacht kam ein Geist herein, der hatte keine Hände und aß eine mit dem Munde ab.' D er König sprach 'wie ist der Geist über das Wasser hereingekommen? und wo ist er hingegangen, nachdem er die Birne gegessen hatte?' Der Gärtner antwortete 'es kam jemand in schneeweißem Kleide vom Himmel, der hat die Schleuse zugemacht und das Wasser gehemmt, damit der Geist durch den Graben gehen konnte. Und weil es ein Engel muß gewesen sein, so habe ich mich gefürchtet, nicht gefragt und nicht gerufen. Als der Geist die Birne gegessen hatte, ist er wieder zurückgegangen.' Der König sprach 'verhält es sich, wie du sagst, so will ich diese Nacht bei dir wachen.'
Als es dunkel ward, kam der König in den Garten, und brachte einen Priester mit, der sollte den Geist anreden. Alle drei setzten sich unter den Baum und gaben acht. Um Mitternacht kam das Mädchen aus dem Gebüsch gekrochen, trat zu dem Baum, und aß wieder mit dem Munde eine Birne ab; neben ihr aber stand der Engel im weißen Kleide. Da ging der Priester hervor und sprach 'bist du von Gott gekommen oder von der Welt? bist du ein Geist oder ein Mensch?' Sie antwortete 'ich bin kein Geist, sondern ein armer Mensch, von allen verlassen, nur von Gott nicht.' Der König sprach 'wenn du von aller Welt verlassen bist, so will ich dich nicht verlassen.' Er nahm sie mit sich in sein königliches Schloß, und weil sie so schön und fromm war, liebte er sie von Herzen, ließ ihr silberne Hände machen und nahm sie zu seiner Gemahlin.
Nach einem Jahre mußte der König über Feld ziehen, da befahl er die junge Königin seiner Mutter und sprach 'wenn sie ins Kindbett kommt, so haltet und verpflegt sie wohl und schreibt mirs gleich in einem Briefe.' Nun gebar sie einen schönen Sohn. Da schrieb es die alte Mutter eilig und meldete ihm die frohe Nachricht. Der Bote aber ruhte unterwegs an einem Bache, und da er von dem langen Wege ermüdet war, schlief er ein. Da kam der Teufel, welcher der frommen Königin immer zu schaden trachtete, und vertauschte den Brief mit einem andern, darin stand, daß die Königin einen Wechselbalg zur Welt gebracht hätte. Als der König den Brief las, erschrak er und betrübte sich sehr, doch schrieb er zur Antwort, sie sollten die Königin wohl halten und pflegen bis zu seiner Ankunft. Der Bote ging mit dem Brief zurück, ruhte an der nämlichen Stelle und schlief wieder ein. Da kam der Teufel abermals und legte ihm einen andern Brief in die Tasche, darin stand, sie sollten die Königin mit ihrem Kinde töten. Die alte Mutter erschrak heftig, als sie den Brief erhielt, konnte es nicht glauben und schrieb dem Könige noch einmal, aber sie bekam keine andere Antwort, weil der Teufel dem Boten jedesmal einen falschen Brief unterschob: und in dem letzten Briefe stand noch, sie sollten zum Wahrzeichen Zunge und Augen der Königin aufheben.
Aber die alte Mutter weinte, daß so unschuldiges Blut sollte vergossen werden, ließ in der Nacht eine Hirschkuh holen, schnitt ihr Zunge und Augen aus und hob sie auf. Dann sprach sie zu der Königin 'ich kann dich nicht töten lassen, wie der König befiehlt, aber länger darfst du nicht hier bleiben: geh mit deinem Kinde in die weite Welt hinein und komm nie wieder zurück.' Sie band ihr das Kind auf den Rücken, und die arme Frau ging mit weiniglichen Augen fort. Sie kam in einen großen wilden Wald, da setzte sie sich auf ihre Knie und betete zu Gott, und der Engel des Herrn erschien ihr und führte sie zu einem kleinen Haus, daran war ein Schildchen mit den Worten 'hier wohnt ein jeder frei.' Aus dem Häuschen kam eine schneeweiße Jungfrau, die sprach 'willkommen, Frau Königin,' und führte sie hinein. Da band sie ihr den kleinen Knaben von dem Rücken und hielt ihn an ihre Brust, damit er trank, und legte ihn dann auf ein schönes gemachtes Bettchen. Da sprach die arme Frau 'woher weißt du, daß ich eine Königin war?' Die weiße Jungfrau antwortete 'ich bin ein Engel, von Gott gesandt, dich und dein Kind zu verpflegen.' Da blieb sie in dem Hause sieben Jahre, und war wohl verpflegt, und durch Gottes Gnade wegen ihrer Frömmigkeit wuchsen ihr die abgehauenen Hände wieder.
Der König kam endlich aus dem Felde wieder nach Haus, und sein erstes war, daß er seine Frau mit dem Kinde sehen wollte. Da fing die alte Mutter an zu weinen und sprach 'du böser Mann, was hast du mir geschrieben, daß ich zwei unschuldige Seelen ums Leben bringen sollte!' und zeigte ihm die beiden Briefe, die der Böse verfälscht hatte, und sprach weiter 'ich habe getan, wie du befohlen hast,' und wies ihm die Wahrzeichen, Zunge und Augen. Da fing der König an noch viel bitterlicher zu weinen über seine arme Frau und sein Söhnlein, daß es die alte Mutter erbarmte und sie zu ihm sprach 'gib dich zufrieden, sie lebt noch. Ich habe eine Hirschkuh heimlich schlachten lassen und von dieser die Wahrzeichen genommen, deiner Frau aber habe ich ihr Kind auf den Rücken gebunden, und sie geheißen, in die weite Welt zu gehen, und sie hat versprechen müssen, nie wieder hierher zu kommen, weil du so zornig über sie wärst.' Da sprach der König 'ich will gehen, so weit der Himmel blau ist, und nicht essen und nicht trinken, bis ich meine liebe Frau und mein Kind wiedergefunden habe, wenn sie nicht in der Zeit umgekommen oder Hungers gestorben sind.'
Darauf zog der König umher, an die sieben Jahre lang, und suchte sie in allen Steinklippen und Felsenhöhlen, aber er fand sie nicht und dachte, sie wäre verschmachtet. Er aß nicht und trank nicht während dieser ganzen Zeit, aber Gott erhielt ihn. Endlich kam er in einen großen Wald und fand darin das kleine Häuschen, daran das Schildchen war mit den Worten 'hier wohnt jeder frei.' Da kam die weiße Jungfrau heraus, nahm ihn bei der Hand, führte ihn hinein und sprach 'seid willkommen, Herr König,' und fragte ihn, wo er herkäme. Er antwortete 'ich bin bald sieben Jahre umhergezogen, und suche meine Frau mit ihrem Kinde, ich kann sie aber nicht finden.' Der Engel bot ihm Essen und Trinken an, er nahm es aber nicht, und wollte nur ein wenig ruhen. Da legte er sich schlafen, und deckte ein Tuch über sein Gesicht.
Darauf ging der Engel in die Kammer, wo die Königin mit ihrem Sohne saß, den sie gewöhnlich Schmerzenreich nannte, und sprach zu ihr 'geh heraus mitsamt deinem Kinde, dein Gemahl ist gekommen.' Da ging sie hin, wo er lag, und das Tuch fiel ihm vom Angesicht. Da sprach sie 'Schmerzenreich, heb deinem Vater das Tuch auf und decke ihm sein Gesicht wieder zu.' Das Kind hob es auf und deckte es wieder über sein Gesicht. Das hörte der König im Schlummer und ließ das Tuch noch einmal gerne fallen. Da ward das Knäbchen ungeduldig und sagte 'liebe Mutter, wie kann ich meinem Vater das Gesicht zudecken, ich habe ja keinen Vater auf der Welt. Ich habe das Beten gelernt, unser Vater, der du bist im Himmel; da hast du gesagt, mein Vater wär im Himmel und wäre der liebe Gott: wie soll ich einen so wilden Mann kennen? der ist mein Vater nicht.' Wie der König das hörte, richtete er sich auf und fragte, wer sie wäre. Da sagte sie 'ich bin deine Frau, und das ist dein Sohn Schmerzenreich.' Und er sah ihre lebendigen Hände und sprach 'meine Frau hatte silberne Hände.' Sie antwortete 'die natürlichen Hände hat mir der gnädige Gott wieder wachsen lassen;' und der Engel ging in die Kammer, holte die silbernen Hände und zeigte sie ihm. Da sah er erst gewiß, daß es seine liebe Frau und sein liebes Kind war, und küßte sie und war froh, und sagte 'ein schwerer Stein ist von meinem Herzen gefallen.' Da speiste sie der Engel Gottes noch einmal zusammen, und dann gingen sie nach Haus zu seiner alten Mutter. Da war große Freude überall, und der König und die Königin hielten noch einmal Hochzeit, und sie lebten vergnügt bis an ihr seliges Ende.
Un mugnaio era caduto a poco a poco in miseria e non aveva più nulla all'infuori del suo mulino e, dietro, un grosso melo. Un giorno che era andato a far legna nel bosco gli si avvicinò un vecchio e gli disse: -Perché‚ ti affanni a spaccar legna? Io ti farò ricco, se in cambio mi prometti quello che c'è dietro al tuo mulino; fra tre anni verrò a prenderlo-. "Che altro può essere se non il mio melo?" pensò il mugnaio; così acconsentì e s'impegnò per iscritto con lo sconosciuto, che se ne andò ridendo. Quando il mugnaio tornò a casa, gli venne incontro la moglie e gli disse: -Di dove viene tutta questa ricchezza in casa nostra? Casse e cassoni sono pieni di roba, senza che nessuno sia venuto a portarla- Il mugnaio rispose: -Da un vecchio che ho incontrato nel bosco; in cambio mi sono impegnato a cedergli quello che c'è dietro il mulino-. -Ah, marito- disse la donna spaventata -ce la vedremo brutta: era il diavolo! E intendeva nostra figlia che spazzava il cortile dietro il mulino.- La figlia del mugnaio era una fanciulla bella e pia e visse quei tre anni nel timore di Dio e senza peccato. Quando venne il giorno in cui il maligno doveva prenderla, ella si lavò per bene e tracciò con il gesso un cerchio intorno a s‚. Il diavolo comparve di buon mattino, ma non pot‚ avvicinarla. Incollerito disse al mugnaio: -Portale via tutta l'acqua, che non possa più lavarsi; così l'avrò in mio potere-. Atterrito, il mugnaio obbedì. Il giorno dopo il diavolo tornò, ma ella aveva pianto sulle sue mani, che erano pulitissime. Così non pot‚ avvicinarsi di nuovo e, furioso, disse al mugnaio: -Tagliale le mani; altrimenti non posso farle nulla-. Ma il padre inorridì e rispose: -Come potrei tagliare le mani a mia figlia!-. Allora il maligno lo minacciò e disse: -Se non lo fai, sei mio e prendo te-. Spaventato, il padre promise di obbedirgli. Andò dalla fanciulla e le disse: -Bimba mia, se non ti mozzo le mani, il diavolo mi porta via, e nello spavento gli ho promesso di farlo. Ti prego di perdonarmi-. Ella rispose: -Padre, fate di me ciò che volete, sono vostra figlia-. Porse le mani e se le lasciò mozzare. Il diavolo tornò per la terza volta, ma ella aveva pianto tanto e così a lungo sui moncherini che erano pulitissimi. Egli aveva perduto così ogni diritto su di lei e dovette andarsene. Il mugnaio le disse: -Per merito tuo ho guadagnato tante ricchezze che per tutta la vita voglio trattarti da regina-. Ma ella rispose: -Non posso rimanere qui; me ne andrò: creature pietose provvederanno di certo al mio bisogno-. Si fece legare i moncherini dietro la schiena e al levar del sole si mise in cammino e camminò tutto il giorno, fino a notte. Arrivò al giardino di una reggia dove, al chiaro di luna, vide degli alberi carichi di frutta; ma il giardino era circondato da un fosso. E siccome non aveva mangiato nulla per tutto il giorno e aveva tanta fame, pensò: "Ah, fossi là dentro e potessi mangiare un po' di quei frutti! Se no mi tocca morir di fame." Si inginocchiò, invocò il Signore e pregò. D'un tratto apparve un angelo che chiuse una cateratta, sicché‚ il fosso si prosciugò ed ella pot‚ attraversarlo. Entrò nel giardino e l'angelo la seguì. Vide un albero da frutta: erano belle pere, ma erano tutte contate. Ella si avvicinò e, per placare la fame, ne mangiò una staccandola con la bocca. Il giardiniere la vide ma, siccome c'era l'angelo, egli ebbe paura e pensò che la fanciulla fosse uno spettro; così non osò chiamare n‚ dir nulla. Dopo aver mangiato la pera ella fu sazia, e andò a nascondersi nel boschetto. Il mattino seguente venne il re cui apparteneva il giardino, contò le pere e, vedendo che ne mancava una, domandò al giardiniere dove fosse. Non era sotto l'albero, eppure non c'era più. Il giardiniere rispose: -La notte scorsa è venuto uno spettro senza mani e l'ha mangiata, staccandola con la bocca-. Il re disse: -Come ha fatto ad attraversare l'acqua, e dov'è andato?-. Il giardiniere rispose: -Un essere è venuto dal cielo, con una veste candida come la neve, e ha chiuso la cateratta prosciugando l'acqua. Doveva essere un angelo e io ho avuto paura, così non ho fatto domande n‚ ho chiamato. Poi lo spettro è scomparso di nuovo-. Il re disse: -Questa notte veglierò con te-. Quando fu buio il re si recò in giardino accompagnato da un prete che doveva rivolgere la parola allo spettro. Si sedettero tutti e tre sotto l'albero e attesero. A mezzanotte la fanciulla uscì dal boschetto, si avvicinò all'albero e mangiò un'altra pera, staccandola con la bocca; accanto a lei c'era l'angelo biancovestito. Allora il prete si fece avanti e disse: -Vieni dal cielo o dalla terra? Sei uno spettro o una creatura umana?-. -No- rispose ella -non sono uno spettro, ma una povera creatura che tutti hanno abbandonata, tranne Dio.- Il re disse: -Se tutti ti hanno abbandonata, io non ti abbandonerò-. La prese con s‚ nel suo castello, le fece fare due mani d'argento e, poiché‚ era tanto bella e buona, se ne innamorò e la prese come sua sposa. Un anno dopo, il re dovette partire per la guerra; raccomandò la giovane regina a sua madre, dicendole: -Quando partorirà abbiatene cura e scrivetemi subito-. La regina diede alla luce un bel bambino, e la vecchia madre si affrettò a scrivere al re per annunciargli la felice notizia. Ma per via il messo si riposò accanto a un ruscello e si addormentò. Allora venne il diavolo che cercava sempre di nuocere alla buona regina, e scambiò la lettera con un'altra in cui si diceva che la regina aveva messo al mondo un mostro. Quando il re lesse la lettera si spaventò e si rattristò profondamente, ma rispose che dovevano avere cura della regina fino al suo ritorno. Il messaggero ripartì con la lettera, ma si riposò nello stesso luogo e si addormentò un'altra volta. Allora tornò il diavolo e gli mise in tasca un'altra lettera nella quale era scritto che uccidessero la regina e il bambino. Quando la vecchia madre ricevette la lettera, inorridì e scrisse al re ancora una volta, ma non ricevette altra risposta, perché‚ ogni volta il diavolo dava al messo una lettera falsa e, nell'ultima, ordinava addirittura di conservare la lingua e gli occhi della regina come prova della sua morte. Ma la vecchia madre piangeva all'idea che fosse versato quel sangue innocente; così mandò a prendere, di notte, una cerva, le strappò la lingua e gli occhi e li mise da parte. Poi disse alla regina: -Non posso farti uccidere, ma non puoi più fermarti qui: va' per il mondo con il tuo bambino e non ritornare-. Le legò il bambino sul dorso, e la povera donna se ne andò con gli occhi pieni di lacrime. Arrivò in una grande foresta selvaggia; si inginocchiò a pregare e le apparve l'angelo del Signore che la condusse a una casetta sulla quale era una piccola insegna che diceva: -Qui si alloggia gratuitamente-. Dalla casetta uscì una fanciulla bianca come la neve che disse: -Benvenuta, Maestà!- e la fece entrare. Le tolse il bimbo dalla schiena e glielo pose al seno, perché‚ poppasse, poi lo mise in un bel lettino già pronto. Allora la povera donna disse: -Come sai che ero una regina?-. La fanciulla bianca rispose: -Sono un angelo mandato da Dio per avere cura di te e del tuo bambino-. Ed ella visse sette anni nella casetta, sotto la tutela dell'angelo, e per la sua devozione, Dio le fece la grazia e le ricrebbero le mani. Intanto il re, quando rientrò a casa, volle vedere sua moglie e il suo bambino. Allora la vecchia madre si mise a piangere e disse: -Uomo malvagio, perché‚ mi hai scritto di uccidere due innocenti creature?-. Gli mostrò le due lettere scambiate dal diavolo e soggiunse: -Ho fatto quanto hai ordinato- e gli mostrò, come prova, la lingua e gli occhi. Allora il re si mise a piangere ancora più amaramente sulla sua povera moglie e sul figlioletto, tanto che la vecchia madre si impietosì e gli disse: -Rallegrati, è ancora viva: ho fatto uccidere di nascosto una cerva da cui ho tolto le prove; ma a tua moglie ho legato il bambino sul dorso, e le ho detto che andasse per il mondo e che promettesse di non tornare mai più, poiché‚ tu eri così adirato con lei-. Allora il re disse: -Camminerò fin dove il cielo è azzurro e non mangerò n‚ berrò finché‚ non avrò ritrovato la mia cara moglie e il mio bambino, se non sono morti di fame-. Così errò qua e là per sette anni, cercandola per tutte le rupi; ma non la trovò e pensava che fosse morta. Per tutto quel tempo, non mangiò n‚ bevve nulla, ma Dio lo mantenne in vita. Alla fine giunse nella grande foresta e trovò la casettina con l'insegna che diceva: -Qui si alloggia gratuitamente-. La fanciulla bianca uscì, lo prese per mano e lo fece entrare dicendo: -Benvenuta, Maestà!- e gli domandò di dove venisse. Egli rispose: -Sono quasi sette anni che vado in giro alla ricerca di mia moglie e del suo bambino, ma non riesco a trovarli; saranno morti di fame!-. L'angelo gli offrì da mangiare e da bere, ma egli non prese nulla e volle soltanto riposarsi un poco. Si mise a dormire, coprendosi il volto con un fazzoletto. Allora l'angelo andò nella camera dov'era la regina con il bimbo, che ella soleva chiamare Doloroso, e le disse: -Vieni con il tuo bambino, è giunto il tuo sposo-. La donna andò dove egli dormiva, e il fazzoletto gli cadde dal volto. Allora ella disse: -Doloroso, raccogli il fazzoletto a tuo padre e coprigli di nuovo il volto-. Il bimbo lo raccolse e gli coprì il volto. Ma il re l'udì nel dormiveglia e lasciò cadere apposta di nuovo il fazzoletto. Allora ella disse nuovamente: -Doloroso, raccogli il fazzoletto a tuo padre e coprigli di nuovo il volto-. Il bambino s'impazientì e disse: -Cara madre, come posso coprire il volto a mio padre se non ho padre sulla terra? Ho imparato la preghiera: Padre nostro, che sei nei cieli; tu hai detto che mio padre era in cielo ed era il buon Dio. Come potrei conoscere un uomo così selvaggio? Non è mio padre!-. In quel mentre il re si rizzò a sedere e chiese alla donna chi fosse. Ella disse: -Sono tua moglie, e questo è tuo figlio Doloroso-. Ma egli vide che aveva le mani vere e disse: -Mia moglie ha mani d'argento-. Ella rispose: -Il buon Dio me le ha fatte ricrescere-. E l'angelo andò nella sua camera, prese le mani d'argento e le mostrò al re. Allora egli fu certo che quelli erano proprio la sua cara moglie e il suo caro figlio, e li baciò tutto contento. L'angelo di Dio li cibò ancora una volta insieme, poi andarono a casa dalla vecchia madre. Vi fu gran gioia ovunque e il re e la regina celebrarono nuovamente le nozze e vissero felici fino alla loro santa morte.