Die sechs Diener


De zes dienaren


Vor Zeiten lebte eine alte Königin, die war eine Zauberin, und ihre Tochter war das schönste Mädchen unter der Sonne. Die Alte dachte aber auf nichts, als wie sie die Menschen ins Verderben locken könnte, und wenn ein Freier kam, so sprach sie, wer ihre Tochter haben wollte, müßte zuvor eine Aufgabe lösen, oder er müßte sterben. Viele waren von der Schönheit der Jungfrau verblendet und wagten es wohl, aber sie konnten nicht vollbringen, was die Alte ihnen auflegte, und dann war keine Gnade, sie mußten niederknien, und das Haupt ward ihnen abgeschlagen.
Ein Königssohn, der hatte auch von der großen Schönheit der Jungfrau gehört und sprach zu seinem Vater: "Laßt mich hinziehen, ich will um sie werben."
"Nimmermehr," antwortete der König, "gehst du fort, so gehst du in deinen Tod."
Da legte der Sohn sich nieder und ward sterbenskrank und lag sieben Jahre lang, und kein Arzt konnte ihm helfen. Als der Vater sah, daß keine Hoffnung mehr war, sprach er voll Herzenstraurigkeit zu ihm: "Zieh hin und versuche dein Glück, ich weiß dir sonst nicht zu helfen." Wie der Sohn das hörte, stand er auf von seinem Lager, ward gesund und machte sich fröhlich auf den Weg.
Es trug sich zu, als er über eine Heide zu reiten kam, daß er von weitem auf der Erde etwas liegen sah wie einen großen Heuhaufen, und wie er sich näherte, konnte er unterscheiden, daß es der Bauch eines Menschen war, der sich dahingestreckt hatte; der Bauch aber sah aus wie ein kleiner Berg. Der Dicke, wie er den Reisenden erblickte, richtete sich in die Höhe und sprach: "Wenn Ihr jemand braucht, so nehmt mich in Eure Dienste."
Der Königssohn antwortete: "Was soll ich mit einem so ungefügen Mann anfangen?"
"Oh," sprach der Dicke, "das will nichts sagen, wenn ich mich recht auseinander tue, bin ich noch dreitausendmal so dick."
"Wenn das ist," sagte der Königssohn, "so kann ich dich brauchen, komm mit mir."
Da ging der Dicke hinter dem Königssohn her, und über eine Weile fanden sie einen andern, der lag da auf der Erde und hatte das Ohr auf den Rasen gelegt. Fragte der Königssohn: "Was machst du da?"
"Ich horche," antwortete der Mann.
"Wonach horchst du so aufmerksam?"
"Ich horche nach dem, was eben in der Welt sich zuträgt, denn meinen Ohren entgeht nichts, das Gras sogar hör ich wachsen.
Fragte der Königssohn: "Sage mir, was hörst du am Hofe der alten Königin, welche die schöne Tochter hat?"
Da antwortete er: "Ich höre das Schwert sausen, das einem Freier den Kopf abschlägt." Der Königssohn sprach: "Ich kann dich brauchen, komm mit mir." Da zogen sie weiter und sahen einmal ein Paar Füße da liegen und auch etwas von den Beinen, aber das Ende konnten sie nicht sehen. Als sie eine gute Strecke fortgegangen waren, kamen sie zu dem Leib und endlich auch zu dem Kopf. "Ei," sprach der Königssohn, "was bist du für ein langer Strick!"
"Oh," antwortete der Lange, "das ist noch gar nichts, wenn ich meine Gliedmaßen erst recht ausstrecke, bin ich noch dreitausendmal so lang und bin größer als der höchste Berg auf Erden. Ich will Euch gerne dienen, wenn Ihr mich annehmen wollt."
"Komm mit," sprach der Königssohn, "ich kann dich brauchen."
Sie zogen weiter und fanden einen am Weg sitzen, der hatte die Augen zugebunden. Sprach der Königssohn zu ihm: "Hast du blöde Augen, daß du nicht in das Licht sehen kannst?"
"Nein," antwortete der Mann, "ich darf die Binde nicht abnehmen, denn was ich mit meinen Augen ansehe, das springt auseinander, so gewaltig ist mein Blick. Kann Euch das nützen, so will ich Euch gern dienen."
"Komm mit," antwortete der Königssohn, "ich kann dich brauchen." Sie zogen weiter und fanden einen Mann, der lag mitten im heißen Sonnenschein und zitterte und fror am ganzen Leibe, so daß ihm kein Glied stillstand. "Wie kannst du frieren?" sprach der Königssohn, "und die Sonne scheint so warm."
"Ach," antwortete der Mann, "meine Natur ist ganz anderer Art, je heißer es ist, desto mehr frier ich, und der Frost dringt mir durch alle Knochen. Und je kälter es ist, desto heißer wird mir. Mitten im Eis kann ich's vor Hitze und mitten im Feuer vor Kälte nicht aushalten."
"Du bist ein wunderlicher Kerl," sprach der Königssohn, "aber wenn du mir dienen willst, so komm mit." Nun zogen sie weiter und sahen einen Mann stehen, der machte einen langen Hals, schaute sich um und schaute über alle Berge hinaus. Sprach der Königssohn: "Wonach siehst du so eifrig?"
Der Mann antwortete: "Ich habe so helle Augen, daß ich über alle Wälder und Felder, Täler und Berge hinaus und durch die ganze Welt sehen kann." Der Königssohn sprach: "Willst du, so komm mit mir, denn so einer fehlte mir noch."
Nun zog der Königssohn mit seinen sechs Dienern in die Stadt ein, wo die alte Königin lebte. Er sagte nicht, wer er wäre, aber er sprach: "Wollt Ihr mir Eure schöne Tochter geben, so will ich vollbringen, was Ihr mir auferlegt." Die Zauberin freute sich, daß ein so schöner Jüngling wieder in ihre Netze fiel, und sprach: "Dreimal will ich dir eine Aufgabe aufgeben, lösest du sie jedesmal, so sollst du der Herr und Gemahl meiner Tochter werden."
"Was soll das erste sein?" fragte er.
"Daß du mir einen Ring herbeibringst, den ich ins Rote Meer habe fallen lassen." Da ging der Königssohn heim zu seinen Dienern und sprach: "Die erste Aufgabe ist nicht leicht, ein Ring soll aus dem Roten Meer geholt werden, nun schafft Rat." Da sprach der mit den hellen Augen: "Ich will sehen, wo er liegt," schaute in das Meer hinab und sagte: "Dort hängt er an einem spitzen Stein." Der Lange trug sie hin und sprach: "Ich wollte ihn wohl herausholen, wenn ich ihn nur sehen könnte."
"Wenn's weiter nichts ist," rief der Dicke, legte sich nieder und hielt seinen Mund ans Wasser. Da fielen die Wellen hinein wie in einen Abgrund, und er trank das ganze Meer aus, daß es trocken ward wie eine Wiese. Der Lange bückte sich ein wenig und holte den Ring mit der Hand heraus. Da ward der Königssohn froh, als er den Ring hatte, und brachte ihn der Alten.
Sie erstaunte und sprach: "Ja, es ist der rechte Ring. Die erste Aufgabe hast du glücklich gelöst, aber nun kommt die zweite. Siehst du, dort auf der Wiese vor meinem Schlosse, da weiden dreihundert fette Ochsen, die mußt du mit Haut und Haar, Knochen und Hörnern verzehren. Und unten im Keller liegen dreihundert Fässer Wein, die mußt du dazu austrinken, und bleibt von den Ochsen ein Haar und von dem Wein ein Tröpfchen übrig, so ist mir dein Leben verfallen."
Sprach der Königssohn: "Darf ich mir keine Gäste dazu laden? Ohne Gesellschaft schmeckt keine Mahlzeit."
Die Alte lachte boshaft und antwortete: "Einen darfst du dir dazu laden, damit du Gesellschaft hast, aber weiter keinen."
Da ging der Königssohn zu seinen Dienern und sprach zu dem Dicken: "Du sollst heute mein Gast sein und dich einmal satt essen." Da tat sich der Dicke voneinander und aß die dreihundert Ochsen, daß kein Haar übrigblieb, und fragte, ob weiter nichts als das Frühstück da wäre. Den Wein aber trank er gleich aus den Fässern, ohne daß er ein Glas nötig hatte, und trank den letzten Tropfen vom Nagel herunter.
Als die Mahlzeit zu Ende war, ging der Königssohn zur Alten und sagte ihr, die zweite Aufgabe wäre gelöst. Sie verwunderte sich und sprach: "So weit hat's noch keiner gebracht, aber es ist noch eine Aufgabe übrig," und dachte: Du sollst mir nicht entgehen und wirst deinen Kopf nicht oben behalten. "Heute abend," sprach sie, "bring ich meine Tochter zu dir in deine Kammer, und du sollst sie mit deinem Arm umschlingen. Und wenn ihr da beisammen sitzt, so hüte dich, daß du nicht einschläfst. Ich komme Schlag zwölf Uhr, und ist sie dann nicht mehr in deinen Armen, so hast du verloren." Der Königssohn dachte: Der Bund ist leicht, ich will wohl meine Augen offen behalten, doch rief er seine Diener, erzählte ihnen, was die Alte gesagt hatte, und sprach: "Wer weiß, was für eine List dahintersteckt, Vorsicht ist gut, haltet Wache und sorgt, daß die Jungfrau nicht wieder aus meiner Kammer kommt."
Als die Nacht einbrach, kam die Alte mit ihrer Tochter und führte sie in die Arme des Königssohns, und dann schlang sich der Lange um sie beide in einen Kreis, und der Dicke stellte sich vor die Türe, also daß keine lebendige Seele herein konnte. Da saßen sie beide, und die Jungfrau sprach kein Wort, aber der Mond schien durchs Fenster auf ihr Angesicht, daß er ihre wunderbare Schönheit sehen konnte. Er tat nichts als sie anschauen, war voll Freude und Liebe, und es kam keine Müdigkeit in seine Augen.
Das dauerte bis elf Uhr, da warf die Alte einen Zauber über alle, daß sie einschliefen, und in dem Augenblick war auch die Jungfrau entrückt.
Nun schliefen sie hart bis ein Viertel vor zwölf, da war der Zauber kraftlos, und sie erwachten alle wieder.
"O Jammer und Unglück," rief der Königssohn, "nun bin ich verloren!" Die treuen Diener fingen auch an zu klagen, aber der Horcher sprach: "Seid still, ich will horchen," da horchte er einen Augenblick, und dann sprach er: "Sie sitzt in einem Felsen dreihundert Stunden von hier und bejammert ihr Schicksal. Du allein kannst helfen, Langer, wenn du dich aufrichtest, so bist du mit ein paar Schritten dort."
"Ja," antwortete der Lange, "aber der mit den scharfen Augen muß mitgehen, damit wir den Felsen wegschaffen." Da huckte der Lange den mit den verbundenen Augen auf, und im Augenblick, wie man eine Hand umwendet, waren sie vor dem verwünschten Felsen. Alsbald nahm der Lange dem andern die Binde von den Augen, der sich nur umschaute, so zersprang der Felsen in tausend Stücke. Da nahm der Lange die Jungfrau auf den Arm, trug sie in einem Nu zurück, holte ebensoschnell auch noch seinen Kameraden, und eh es zwölfe schlug, saßen sie alle wieder wie vorher und waren munter und guter Dinge.
Als es zwölf schlug, kam die alte Zauberin herbeigeschlichen, machte ein höhnisches Gesicht, als wollte sie sagen: "Nun ist er mein," und glaubte, ihre Tochter säße dreihundert Stunden weit im Felsen. Als sie aber ihre Tochter in den Armen des Königssohns erblickte, erschrak sie und sprach: "Da ist einer, der kann mehr als ich." Aber sie durfte nichts einwenden und mußte ihm die Jungfrau zusagen. Da sprach sie ihr ins Ohr: "Schande für dich, daß du gemeinem Volk gehorchen sollst und dir einen Gemahl nicht nach deinem Gefallen wählen darfst."
Da ward das stolze Herz der Jungfrau mit Zorn erfüllt und sann auf Rache. Sie ließ am andern Morgen dreihundert Malter Holz zusammenfahren und sprach zu dem Königssohn, die drei Aufgaben wären gelöst, sie würde aber nicht eher seine Gemahlin werden, bis einer bereit wäre, sich mitten in das Holz zu setzen und das Feuer auszuhalten. Sie dachte, keiner seiner Diener würde sich für ihn verbrennen und aus Liebe zu ihr würde er selber sich hineinsetzen und dann wäre sie frei. Die Diener aber sprachen: "Wir haben alle etwas getan, nur der Frostige noch nicht, der muß auch daran," setzten ihn mitten auf den Holzstoß und steckten ihn an. Da begann das Feuer zu brennen und brannte drei Tage, bis alles Holz verzehrt war, und als die Flammen sich legten, stand der Frostige mitten in der Asche, zitterte wie ein Espenlaub und sprach: "Einen solchen Frost habe ich mein Lebtage nicht ausgehalten, und wenn er länger gedauert hätte, so wäre ich erstarrt."
Nun war keine Ausflucht mehr zu finden, die schöne Jungfrau mußte den unbekannten Jüngling zum Gemahl nehmen. Als sie aber nach der Kirche fuhren, sprach die Alte: "Ich kann die Schande nicht ertragen," und schickte ihr Kriegsvolk nach, das sollte alles niedermachen, was ihm vorkäme, und ihr die Tochter zurückbringen. Der Horcher aber hatte die Ohren gespitzt und die heimlichen Reden der Alten vernommen.
"Was fangen wir an?" sprach er zu dem Dicken, aber der wußte Rat, spie einmal oder zweimal hinter dem Wagen einen Teil von dem Meereswasser aus, das er getrunken hatte, da entstand ein großer See, worin die Kriegsvölker steckenblieben und ertranken. Als die Zauberin das vernahm, schickte sie ihre geharnischten Reiter, aber der Horcher hörte das Rasseln ihrer Rüstung und band dem einen die Augen auf, der guckte die Feinde ein bißchen scharf an, da sprangen sie auseinander wie Glas. Nun fuhren sie ungestört weiter, und als die beiden in der Kirche eingesegnet waren, nahmen die sechs Diener ihren Abschied und sprachen zu ihrem Herrn: "Eure Wünsche sind erfüllt. Ihr habt uns nicht mehr nötig, wir wollen weiter ziehen und unser Glück versuchen.
Eine halbe Stunde vor dem Schloß war ein Dorf, vor dem hütete ein Schweinehirt seine Herde. Wie sie dahin kamen, sprach er zu seiner Frau: "Weißt du auch recht, wer ich bin? Ich bin kein Königssohn, sondern ein Schweinehirt, und der mit der Herde dort, das ist mein Vater. Wir zwei müssen auch daran und ihm helfen hüten." Dann stieg er mit ihr in das Wirtshaus ab und sagte heimlich zu den Wirtsleuten, in der Nacht sollten sie ihr die königlichen Kleider wegnehmen. Wie sie nun am Morgen aufwachte, hatte sie nichts anzutun, und die Wirtin gab ihr einen alten Rock und ein Paar alte, wollene Strümpfe, dabei tat sie noch, als wär's ein großes Geschenk, und sprach: "Wenn nicht Eurer Mann wäre, hätt ich's Euch gar nicht gegeben." Da glaubte sie, er wäre wirklich ein Schweinehirt, und hütete mit ihm die Herde und dachte: Ich habe es verdient mit meinem Übermut und Stolz. Das dauerte acht Tage, da konnte sie es nicht mehr aushalten, denn die Füße waren ihr wund geworden. Da kamen ein paar Leute und fragten, ob sie wüßte, wer ihr Mann wäre.
"Ja," antwortete sie, "er ist ein Schweinehirt und ist eben ausgegangen, mit Bändern und Schnüren einen kleinen Handel zu treiben." Sie sprachen aber: "Kommt einmal mit, wir wollen Euch zu ihm hinführen," und brachten sie ins Schloß hinauf; und wie sie in den Saal kam, stand da ihr Mann in königlichen Kleidern. Sie erkannte ihn aber nicht, bis er ihr um den Hals fiel, sie küßte und sprach: "Ich habe so viel für dich gelitten, da hast du auch für mich leiden sollen." Nun ward erst die Hochzeit gefeiert, und der's erzählt hat, wollte, er wäre auch dabeigewesen.
Vele jaren geleden leefde er eens een oude koningin, en dat was een tovenares; maar haar dochter was het mooiste meisje onder de zon. Maar het oude mens dacht nergens anders aan, dan hoe ze de mensen in hun verderf kon lokken, en als er een vrijer kwam opdagen, dan zei ze: wie haar dochter wilde hebben, moest eerst een raadsel oplossen, of hij moest sterven. Velen werden verblind door de schoonheid van het meisje en ze waagden de kans, maar ze konden het nooit oplossen, wat de oude vrouw hun voorlegde, en dan bestond er geen genade: ze moesten knielen, en dan werd hun 't hoofd afgeslagen. Nu was er een prins, en die had ook gehoord hoe zeldzaam mooi de prinses was, en hij zei tegen zijn vader: "Laat mij er heengaan, ik wil naar haar hand dingen." - "Nee," antwoordde de koning, "nooit laat ik je gaan, want je loopt de dood tegemoet." Toen ging de zoon in bed liggen en hij werd doodziek en zo lag hij zeven jaar lang, en geen dokter kon hem genezen. Toen de vader zag, dat er geen hoop meer was, zei hij diepbedroefd tegen hem: "Ga er dan maar heen en beproef je geluk; want ik kan je toch niet helpen." Zodra de zoon dat hoorde, stond hij van zijn ziekbed op, werd weer gezond en vrolijk maakte hij zich klaar voor de reis.
Nu gebeurde het, toen hij over een grote heide reed, dat hij uit de verte al iets op de grond zag liggen, net een grote hoop hooi, en toen hij er dichterbij kwam, zag hij dat het de buik van een mens moest zijn die daar lag, maar de buik was wel een heuvel. Zodra de dikkerd de reiziger zag, richtte hij zich op en zei: "Als u iemand nodig hebt, neem me dan in dienst." De prins antwoordde: "Wat moet ik met zo'n wonderlijke kerel beginnen?" - "O," zei de dikke, "dat zegt niets: als ik me goed opblaas, ben ik nog drieduizend keer zo dik." - "Als dat zo. is," zei de prins, "dan kan ik je wel gebruiken, kom maar mee." Nu ging de dikkerd achter de prins aan, en na een poos vonden ze wéér iemand, en die lag op de grond met zijn oor op het gras. De prins vroeg: "Wat doe je daar?" - "Ik luister!" zei de man. "Waar luister je zo ingespannen naar?" - "Ik luister naar wat er in de wereld gebeurt, want er is niets, dat mijn oor niet horen kan. Ik kan zelfs het gras horen groeien." De prins vroeg: "Zeg eens, wat hoor je dan aan het hof van de oude koningin, die zo'n mooie dochter heeft?" Hij antwoordde: "Ik hoorde het zwaard suizen, dat een vrijer 't hoofd afslaat." De prins zei: "Jou kan ik gebruiken: kom maar mee!" Zo trokken ze verder, en toen zagen ze opeens een paar voeten en nog een stukje van de benen, maar 't eind was niet te zien. Na een flink eind lopen kwamen ze langs een romp, en tenslotte ook bij een hoofd;,Zo," zei de prins, "wat ben jij voor een langhals?" - "O," zei de lange, "dat is nog niets; als ik al mijn leden helemaal recht uitstrek, ben ik nog drieduizend maal zo lang en groter dan de grootste berg op aarde. Ik zou graag uw dienaar zijn, als u me in dienst wilt nemen." - "Kom mee," zei de prins, "jou kan ik gebruiken." Ze trokken verder en vonden iemand langs de weg zitten, en die had een doek over zijn ogen. De prins zei tegen hem: "Heb je zulke zwakke ogen, datje niet in 't licht kunt kijken?" - "Nee," zei de man, "dat niet, maar ik mag die doek niet afdoen, want wat ik met mijn ogen aanzie, dat springt uit elkaar, zo'n kracht heeft mijn blik! Kan ik u van dienst zijn, dan zal ik u graag dienen." - "Kom mee," zei de prins, "jou kan ik gebruiken." Ze trokken verder en vonden iemand, die midden in de brandende zonneschijn lag en over z'n hele lijf rilde en hij klappertandde zo erg, dat er niets stil was. "Hoe kun je het zo koud hebben?" vroeg de prins, "en het is zó warm in de zon." - "Ach," zei de man, "ik heb nu eenmaal een andere aard; hoe warmer het is, des te kouder ben ik; de vorst dringt me in mijn knokkels, en hoe kouder 't is, des te warmer ben ik, onder het ijs kan ik het van de hitte, midden in een vuur kan ik het van de kou niet uithouden." - "Je bent een rare kerel," zei de prins, maar als je mijn dienaar wilt zijn, kom dan maar mee." Nu trokken ze verder en zagen iemand staan die zijn hals uitrekte, zo'n lange hals, dat als hij rondkeek, hij over alle bergen heen kon kijken. De prins vroeg: "Waar kijk je zo naar?" De man antwoordde: "Ik heb zulke scherpe ogen, dat ik over alle bossen en velden, over bergen en dalen kan kijken en door de hele wereld heen kan zien." De prins zei: "Als je wilt, kom dan maar mee, want zo iemand ontbrak me nog."
Nu trok de koningszoon met zijn zes dienaren naar de stad waar de oude koningin woonde. Hij zei niet, wie hij was; maar hij sprak: "Wilt u mij uw mooie dochter ten huwelijk geven, dan zal ik volbrengen wat u mij opdraagt." De toverkol was blij, dat zij zo'n knappe prins in haar netten zou vangen en ze zei: "Driemaal zal ik je een opdracht opgeven, als je het elke keer goed uitvoert, dan kun je de man worden van mijn dochter." - "En wat is het eerste?" vroeg hij. "Je moet me een ring terugbrengen, die ik in de Rode Zee heb laten vallen." Nu ging de prins naar zijn dienaars en zei: "De eerste opdracht is niet gemakkelijk: er moet een ring gehaald worden uit de Rode Zee; geef me eens een goede raad." Nu zei de man met de scherpe ogen: "Ik zal eens kijken waar hij ligt." En hij keek in de diepte van de zeeën en zei: "Daar hangt hij, aan de punt van een rots." De lange bracht hen erheen en zei: "Ik zou hem er wel uithalen, maar ik kan hem niet zien." - "Als het anders niet is," zei de dikkerd, en hij ging op zijn buik liggen en hield zijn mond aan het water: de golven vielen erin als in een afgrond, en hij dronk dehele zee leeg, zodat die droog werd als een weiland. Nu bukte de lange zich enigszins en haalde de ring er met zijn hand uit. Wat was de prins tevreden, dat hij de ring had: hij bracht hem naar het oude mens. Verbaasd zei ze: "Ja, dat is hem; de eerste opdracht is goed voltooid; maar nu de tweede. Kijk daar eens naar de weide voor het slot: daar grazen driehonderd vette ossen; en die moetje met huid en haar, met botten en horens opeten, en in de kelders liggen driehonderd vaten wijn; die moet je erbij drinken; en als er van de ossen ook maar één haar, en van de wijn ook maar één druppel overblijft, dan is je leven verloren." De prins zei: "Mag ik er gasten bij uitnodigen? Zonder gezelschap smaakt het eten niet." De oude lachte lelijk en antwoordde: "Je mag er één bijnemen, zodat je niet alleen eet; verder niemand."
Nu ging de prins naar zijn dienaren en zei tegen de dikkerd: "Je mag vandaag bij me komen eten en nu zul je eens genoeg krijgen." En de dikkerd blies zichzelf op, en hij at de driehonderd ossen op, zodat er geen haartje van overbleef, en hij vroeg of het anders niet was dan dit ontbijt; en de wijn dronk hij zo uit het vat, een glas was er niet bij nodig, en hij dronk de laatste druppel nog op. Toen de maaltijd was afgelopen, ging de prins naar de oude koningin en zei haar: de tweede opgave was klaar. Nu verwonderde ze zich erover, en zei: "Zover heeft niemand het nog gebracht; maar er valt nog één opdracht te vervullen." En ze dacht: "Je zult me toch niet ontsnappen en je hoofd niet omhoog blijven steken." - "Vanavond," zei ze, "breng ik mijn dochter bij je en je moet haar omarmen, en als jullie bij elkaar zitten, pas dan op dat je niet inslaapt; als ze niet meer in je armen is, dan ben je verloren." De prins dacht: die afspraak is makkelijk, ik zal mijn ogen wel open houden, maar hij riep zijn dienaars, vertelde hun, wat het oude mens had gezegd, en zei: "Wie weet, wat voor list daar achter zit, voorzichtigheid is maar alles: houd de wacht en pas op, dat de jonkvrouw de kamer niet meer uitkomt." Bij het aanbreken van de nacht kwam de oude koningin met haar dochter, en leidde haar in de armen van de prins; de lange kwam en legde zich in een kring om hen heen, en de dikke ging voor de deur staan, zodat er geen levende ziel in kon komen. Daar zaten ze nu samen. Het meisje sprak geen woord, maar de maan scheen door het venster naar binnen, zodat hij haar verwonderlijke schoonheid kon zien. Hij bleef haar maar aankijken, was gelukkig en vol liefde en hij werd niet moe. Zo ging het tot elf uur toe, toen betoverde het oude mens hen allemaal, zodat ze in slaap vielen, en op dat ogenblik was het meisje ook verdwenen.
Nu sliepen ze vast, tot kwart voor twaalf; toen was de kracht van de toverij geweken en werden ze allemaal weer wakker. "O!" riep de prins, "nu ben ik verloren!" En de trouwe dienaars begonnen ook te jammeren, maar degene die zo'n goed oor had, zei: "Stil! Ik ga luisteren." En hij lag een ogenblik te luisteren en zei toen: "Ze zit op een rots, driehonderd uren hier vandaan, en ze huilt om wat er met haar is gebeurd. Jij, lange, kunt haar alleen helpen, als jij je in je volle lengte opricht, ben je er in een paar stappen." - "Ja," zei de lange, "maar Scherpoog moet meegaan, want de rots moet weg." Zo tilde de lange de man met de verbonden ogen op, en in een handomdraai waren ze voor de vervloekte rots. Meteen nam de lange de andere zijn oogverband weg, en hij keek rond, en de rots sprong in duizend stukken. De lange nam het meisje op zijn arm, droeg haar in een oogwenk terug, haalde toen net zo gauw zijn kameraad terug, en vóór de slag van twaalf waren ze allemaal weer op hun plaats, vrolijk en vol verwachting. Klokslag twaalf kwam de oude toverkol aangeslopen, zette een spottend gezicht, alsof ze wou zeggen: "Kip, ik heb je" en ze dacht dat haar dochter driehonderd uur ver op de rots zat. Maar toen ze haar in de armen van de prins zag zitten, schrok ze en zei: "Die kan meer, dan ik." Maar ze kon er niets tegen inbrengen en moest hem het meisje ten huwelijk geven. En zij fluisterde haar in 't oor: "Schande voor je, dat je zulk raar volk zult moeten gehoorzamen, en je geen man van je eigen keuze kunt nemen." Nu werd het trotse meisje woedend en ze zon op wraak. De volgende morgen liet ze driehonderd grote stapels hout bij elkaar zetten en zei tegen de prins: de drie opdrachten waren dan wel vervuld, maar ze zou niet eerder zijn vrouw worden, voor iemand midden op de houtmijten zou gaan zitten en het in het vuur zou uithouden. Zij dacht dat geen van zijn dienaren zich voor hem zou laten verbranden, en dan zou hij uit liefde voor haar zelf op de brandstapel gaan zitten en dan zou ze vrij zijn. Maar de dienaars zeiden: "We hebben allemaal wat gedaan, alleen de Vriezeman niet, die is nu aan de beurt," en nu zetten ze hem middenop de houtstapels en staken die aan. Toen begon het vuur te branden, en het brandde drie dagen, tot alle hout was opgebrand, en toen de vlammen verdwenen, stond de Vriezeman middenin de as, trilde als een espenblad en sprak: "Zo'n kou heb ik van mijn levensdagen niet moeten verduren, en als het nog langer had geduurd, was ik totaal verstijfd!" Nu was er geen uitvlucht meer te bedenken, het mooie meisje moest de onbekende jonkman trouwen, maar toen ze naar de kerk reden, zei de koningin: "Ik kan die vernedering niet verdragen," en ze zond haar leger achter hen aan, en ze moesten alles neerslaan wat tegen hen vocht en haar dochter weer terugbrengen. Maar die met het oor had z'n oren gespitst en had de heimelijke afspraak gehoord. "Wat doen we nu?" vroeg hij aan de dikke, maar deze wist raad; hij spuwde een paar maal achter de wagen – hij had immers zoveel zeewater opgedronken – en toen ontstond er een meer, waar de soldaten in bleven steken en verdronken. Toen de toverkol dat hoorde, zond ze haar geharnaste ridders, maar de Oreman hoorde het rammelen van hun wapenrustingen en maakte het oogverband van de Ogeman los, en die keek de vijanden een beetje boos aan, en toen sprongen ze uit elkaar als glas. Nu reden ze ongestoord verder, en toen ze kerkelijk ingezegend waren, namen de zes dienaren afscheid en spraken tot hun heer: "Uw wensen zijn vervuld, u hebt ons niet meer nodig, nu trekken we weer verder om ons geluk ergens anders te beproeven."
Een half uur vóór zijn eigen kasteel lag er een dorp, en daar hoedde een varkenshoeder zijn varkens; toen ze daar langs kwamen, zei hij tegen zijn vrouw: "Weet je wel, wie ik ben? Ik ben geen prins, maar een varkenshoeder; en die man daar, met de kudde, dat is mijn vader, we moeten samen meedoen en hem helpen." Toen ging hij met haar naar de herberg en hij zei in 't geheim tegen de herbergier, dat ze haar 's nachts haar koningsgewaad moesten wegnemen. Toen ze de volgende morgen wakker werd, had ze niets om aan te trekken, en de waardin gaf haar een oude rok en een paar oude wollen kousen, en ze deed bovendien nog of het een groot cadeau was, en zei: "Als hij uw man niet was, dan had ik het niet eens gegeven." Toen geloofde ze, dat hij een echte varkenshoeder was, en ze hielp hem met het hoeden van de varkens en dacht: "Dat heb ik verdiend met mijn overmoed en trots." Zo ging het acht dagen, toen kon ze het niet meer uithouden, want haar voeten zaten vol wonden. Toen kwamen er een paar mensen, die vroegen of ze wist wie haar man was. "Ja," gaf ze ten antwoord, "het is een varkenshoeder en hij is net uitgegaan, om als marskramer wat te verdienen met garen en band." Maar zij zeiden: "Kom maar eens mee, we zullen u bij hem brengen," en toen brachten ze haar naar boven op het slot, en toen ze in de zaal kwam, stond daar haar man in zijn koningsmantel. Maar ze herkende hem niet, tot hij haar in zijn armen nam, haar kuste en zei: "Ik heb zoveel voor je geleden, daarom heb je ook voor mij geleden." Nu werd de bruiloft pas gevierd, en wie dit verteld heeft, wilde wel, dat hij er ook bij was geweest!